Anglerlatein: Je größer der Wobbler umso größer der Fisch

Es gibt wohl nur wenige andere Freizeitbeschäftigungen, bei denen die menschliche Neigung zur Übertreibung so ausgeprägt ist wie beim Angeln. Damit soll nun keineswegs den zahlreichen Fischern dieser Welt unterstellt werden, dass sie Lügen würden, aber wem ist es nicht schon einmal passiert, dass sich die wahren Größenverhältnisse bei der Wiedergabe einer Geschichte etwas veränderten? Das ist übrigens völlig normal, vor allem in Bereichen, in denen eine gewisse Konkurrenz besteht. Wer sich also zum Beispiel im www.Angelshop-Cham.de mit Haken, Wobbler, Köder, Ruten und Rollen für den ganz großen Fang eindeckt, der will ihn auch machen. Wenn es im Nachhinein dann doch nicht der Superfisch war, der am Haken zappelte, so war der gute Wille und das passende Equipment ja vorhanden. Der tatsächlich gefangene, eher mittelmäßige Hecht, Zander oder Barsch darf dann halt in den Erzählungen vom Fanggeschehen zumindest im Geiste etwas wachsen.

Immerhin setzen die in europäischen Flüssen und Seen vorkommenden Fischarten dem Anglerlatein bezüglich der Größe eine gewisse Grenze, die auf durchschnittlichen Werten beruhen. Dabei zeigt sich, dass der Spielraum durchaus beachtlich ist. So ist bekannt, dass etwa Welse bis zu 3 m lang und gut 300 kg schwer werden können. Allerdings benötigen die Tiere dafür viele Jahrzehnte und der Fang eines solchen Prachtexemplars ist äußerst selten, zumindest der tatsächlich nachgewiesene Fang. Im September des Jahres 2017 gelang dem Franzosen Jean-Christophe Conéjéro auf dem südfranzösischen Fluss Tarn genau so ein Fang, sogar ein Weltrekord-Fang. Er zog den größten, jemals mit einer Angel gefangenen Wels aller Zeiten an Bord seines Bootes. Der Gigant war 2,74 m lang. Bevor Conéjéro den Fisch wieder von der Angel in die Freiheit entließ, wurde sein Glück beurkundet, womit es kein Anglerlatein ist. Aber es setzt den Spielraum für in der Zukunft gefangene Welse und deren angebliche Größe nach oben, zumal der Fang Conéjéros bestätigt, das selbst heute noch solche Riesen in den Flüssen Europas schwimmen.

Je größer das Wasser, desto größer die Fische

Wer auf noch Größeres aus ist, wird sich im Angelshop mit Material für den Hochsee-Fischfang eindecken, denn auf den Ozeanen der Welt warten die wirklichen Monster darauf, an die Angel zu gehen. Die Meere jedoch sind tief und tatsächlich sind selbst Wissenschaftler und Meeresbiologen mit der Beantwortung der Frage überfordert, was denn nun alles dort unten herumschwimmt. Das ist auch verständlich, denn immerhin ist die gesamte Erde zu zwei Dritteln mit Ozeanen bedeckt und selbst auf dem einen Drittel Landmasse sind noch längst nicht alle Tierarten bekannt. Jährlich werden rund 18.000 bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt, vorzugsweise im tropischen Gürtel unseres Globus. Forscher gehen davon aus, dass noch weitere rund 10 Millionen Arten an Tieren und Pflanzen auf ihr Bekanntwerden warten.

Was bisher jedoch an Fischen und Säugetieren in den Meeren gesichtet wurde, ist schon erstaunlich genug, wobei gerade die Giganten der Übertreibung durch Anglerlatein zum Opfer fielen, obwohl sie das ja eigentlich nicht nötig hatten und haben. Bei anderen Riesen wiederum ist die Wahrheit mitunter erstaunlicher als die Lüge. So etwa die maximale bisher gemessene Größe der japanischen Riesenkrabbe, die bei unglaublichen 3,7 m liegt. Für einen Krabbencocktail vielleicht etwas überdimensioniert und auch im Angelshop wird es vermutlich schwierig, eine passende Reuse dafür zu bekommen.

Viele kennen meist aus den öffentlichen Meeres-Aquarien den Mondfisch, dieses seltsame Tier, das aussieht, als würde es beständig hochkant schwimmen. Ein Exemplar dieser Fischart wurde schon mit einem Durchmesser von 3,3 m gesichtet.

Kalmare und Kraken – Ungeheuer der Geschichte

Lange vor der Erzählung Hermann Melvilles von Moby Dick, dem weißen Wal, geisterten durch die Abenteuer-Geschichten der Antike Riesenkraken, die locker ganze Schiffe mit Besatzung in die Tiefe zogen. Tatsächlich beträgt die bisher gemessene größte Länge für einen Riesenkalmar 12 m inklusive seiner Tentakel und für den Riesenkraken knapp 10 m, wobei berücksichtigt werden muss, das tote Riesenkalmare länger werden, da sich deren Muskelfasern nach dem Tod ausdehnen. Weshalb hier schon 18 m gemessen wurden. Für ein ganzes Schiff reichen weder 10 noch 12 m Länge, um ihm gefährlich zu werden. Immerhin hält trotzdem ein Tier mit Tentakeln den Weltrekord in Bezug auf die Länge. Eine gelbe Haarqualle erreichte einmal eine bestätigte Länge von 36,6 m, wobei natürlich der weitaus größte Teil auf die fast schon Haardünnen Tentakel entfiel. Der größte Blauwal brachte es bisher auf „nur“ 33 m, die jedoch sind weit imposanter.

Aber weder der Blauwal noch ein Riesenkrake und schon gar nicht eine Riesenqualle sind geeignet, geangelt zu werden. Wohl aber andere Riesen der Meere, etwa ein Hai oder ein Marlin. Dafür findet sich im gut ausgestatteten Angelshop auch das richtige Equipment. Der berühmt berüchtigte weiße Hai kann bis zu 7 m lang werden, zumindest ist dies die bisherige Maximalmessung eines gefangenen Tieres. Gerade um den weißen Hai gibt es unglaublich viele Geschichten inklusive eines mysteriösen Superraubfisches, eines Megalodon, der angeblich noch heute sein Unwesen in den Weltmeeren treiben soll. Eine Nummer kleiner geht es mit dem Marlin, dem Schwertfisch, der dafür dem Hochseeangler einen zähen Kampf liefert, wenn er an der Leine hängt. Wobei „klein“ relativ ist. Im Jahr 1982 zog Jay de Beaubien vor Kaaiwi Point (Hawaii) einen Blue Marlin mit einer Länge von 490,22 cm und einem Gewicht von 624,14 kg aus dem Wasser. Bestätigt durch die IGFA und damit absolut kein Anglerlatein.