Leerverkäufe: Lohnt es sich, auf fallende Aktienkurse zu spekulieren?

Es ist nicht nur möglich, an der Börse auf ansteigende Kurse zu spekulieren, sondern auch auf fallende. Diese Methode wird auch Shortselling genannt. Leerkäufe, wie sie im Deutschen heißen, ermöglichen es, bei Aktien, von denen Verluste erwartet werden, Gewinne zu erzielen.

Was ist Shortselling?

Beim Shortselling wir eine Aktie, von dessen Kurs angenommen wird, dass er in Zukunft fallen wird, ausgeliehen und anschließend verkauft. Tritt dieser Fall tatsächlich ein und ist der Kurs tatsächlich gesunken, kann sie dann zu einem günstigeren Preis zurückgekauft werden. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen andere Investoren den abfallenden Kurs einer Aktie behindern. Das funktioniert durch einen sogenannten Shortsqueeze, wie im folgenden Fall:

Der Fall GameStop

Vor kurzem sorgte die GameStop-Aktie für Aufsehen als Privatanleger und Daytrader dafür sorgten, dass der Kurs in diesem Jahr um 800 % anstieg. Der Grund war ein Shortsqueeze – eine Reaktion auf Leerkäufe auf die $GME-Aktie. Die Aktion wurde von Reddit-Usern organisiert, die beschlossen, in GameStop zu investieren. So erzielte nicht nur das Unternehmen selbst hohe Gewinne, sondern auch viele der Nutzer der Social-Media-Plattform. GameStop wird zusätzlich 3,5 Millionen Aktien verkaufen und verzeichnet Einnahmen in der Höhe von 551 Millionen US-Dollar. Dies beeinflusste wiederum die Händler, die auf die fallenden Kurse gesetzt hatten. Sie mussten wohl oder übel kaufen, um ihre Verluste auszugleichen.

Ein Shortsqueeze kommt in dieser Form nicht oft vor, doch durch den Einfluss von Großinvestoren ist dies durchaus möglich. Shorts, wie sie genannt werden, bringen immer ein großes Risiko mit sich, können aber auch zu enormen Gewinnen führen. Der Grund ist, dass es sich nicht um eine traditionelle Investition handelt, bei der der Anstieg der Aktie um bis zu 100 % in die Höhe gehen kann. Vielmehr können Shorts theoretisch unbeschränkte Einnahmen erzielen.

Coronavirus löst Absturz an der Börse aus

Bedauerlicherweise hatte die aktuelle Pandemie einen negativen Einfluss Aktienkurse. Der überwiegende Teil der Aktien fielen im Frühjahr 2020 besonders stark. Sowohl große Investoren als auch kleine Anleger waren betroffen. Doch eine Gruppe schaffte es trotzdem, Profit einzufahren! Hedgefonds erzielten mehr als 50 Milliarden USD an Gewinnen. Dies gelang ihnen durch Shortselling von Aktien.

So funktionieren Leerkäufe

Es gibt verschiedene Instrumente und Methoden, mit denen Leerkäufe durchgeführt werden können. Unter anderem ist Shortselling über Futures möglich, wobei es hier auch nötig ist, dass von Händlern in die gegengesetzte Position investiert wird. Makler können bei Leerkäufen behilflich sein und durch ein Differenzkontrakt, auch als CFD bekannt, kann auch ohne umfassende Kenntnissen ausgeführt werden. Es ist auch möglich, CFDs auf dem Devisenmarkt zu handeln. Bei Plattformen wie MT 4 können CFDs über den Forex-Markt gehandelt werden. Es sind noch andere Instrumente verfügbar, einschließlich Put-Optionen, die es erlauben, eine Aktie an einem festgelegten Zeitpunkt und zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Auch so können je nach der erzielten Differenz Gewinne erzielt werden.

Es sind viele verschiedene Optionen verfügbar, die es alle erlauben, durch Aktien Profit zu erzielen. Sie sollten sich immer vor Augen halten, dass der Handel mit Risiken verbunden ist und es ist daher immer besser, auf Verluste vorbereitet zu sein.